Neue Perspektiven aus London

Arianna Gadinger

Mit dem Mobilitätsstipendium für Wissenschaftlerinnen der Universität für Weiterbildung Krems arbeitete Arianna Gadinger einen Monat am University College London. Dort sammelte die Doktorandin wertvolle Erfahrungen und Erkenntnisse für ihren PhD in Applied Evidence Synthesis in Health Research.

„Wissenschaft lebt vom Austausch über Grenzen hinweg. Deshalb ist es wichtig, dass Nachwuchswissenschaftlerinnen internationale Erfahrungen sammeln. Mobilitätsprogramme schaffen genau diese Chancen, und Arianna Gadinger hat sie mit großem Engagement genutzt“, sagt Assoziierte Professorin Isolde Sommer über ihre Doktorandin. 

Und so verbrachte Gadinger – spezialisiert auf qualitative Evidenzsynthesen – im Herbst 2025 vier Wochen am Evidence for Policy and Practice Information Centre  (EPPI Centre) am University College London, wo sie Einblicke in etliche Projekte gewinnen konnte. Der Aufenthalt wurde durch ein Mobilitätsstipendium für Wissenschaftlerinnen der Universität für Weiterbildung ermöglicht. Dieses Stipendium deckte die Reise- und Aufenthaltskosten ab.

In London wirkte Gadinger intensiv an einer qualitativen Evidenzsynthese zum Thema Gewichtsmanagement bei Menschen mit körperlichen Beeinträchtigungen, geistigen Beeinträchtigungen oder schweren psychischen Erkrankungen unter der Leitung von Professor James Thomas mit. Sie war in die Kodierung, die Entwicklung von Themen und die Bewertung methodischer Einschränkungen eingebunden. „Es war sehr wertvoll zu sehen, wie andere Expertenteams qualitative Daten strukturieren und bewerten. Das Durchbrechen der eigenen Routinen ist so wertvoll für die Reflexion von wissenschaftlicher Arbeit“, berichtet die Doktorandin begeistert, die bereits während ihres Medizin-Diplomstudiums am Department für Evidenzbasierte Medizin als Praktikantin begonnen hat. Mittlerweile arbeitet sie seit rund einem Jahr an ihrem eigenen Dissertationsprojekt „smartQES“: streamlined methods for accelerated rapid techniques for Qualitative Evidence Synthesis, in dem sie die Schnittstelle zwischen Künstlicher Intelligenz (insbesondere Large Language Models) und Evidenzsynthesen kritisch beleuchtet. 

„Ich habe meinen PhD-Betreuer Professor Andrew Booth an der University of Sheffield besucht, den ich sonst nur aus Online-Meetings kenne. Es war besonders schön ihn zu treffen, nachdem er mich im ersten Jahr meines PhDs so engagiert unterstützt hat.“ Auch in Sheffield wurde Gadinger gleich in diverse Meetings eingebunden. Gerade in diesem dynamischen Forschungsgebiet ist ein aktives wissenschaftliches Netzwerk entscheidend, weiß Gadinger: „An der UCL war immer etwas los, und ich konnte leicht Kontakte knüpfen“. 

Wenn sie zwischen Meetings, Analysen und neuen Ideen für Publikationen – alle mit Fokus auf ihre Dissertation – eine Pause brauchte, schätze sie die zahlreichen großen und kleinen Parks rund um die UCL sowie die Food Trucks, die mittags rund um den Campus der ehrwürdigen Universität ihre Spezialitäten anbieten. 
 

Fotocredit: Daniel Novotny