Rapid Reviews, gut gemacht

Labyrith von Büschen im Botanischen Park Ayia Napa Zypern, iStockphoto

24 Empfehlungen für rasche Evidenzsynthesen

Die Coronapandemie verschaffte Rapid Reviews viel Aufmerksamkeit. In der unsicheren und potenziell gefährlichen Situation waren diese Evidenzsynthesen besonders gefragt. Sie waren innerhalb von Monaten oder sogar Wochen realisierbar, um Politik und Gesellschaft zu brisanten Gesundheitsfragen rasch eine solide Orientierung zu bieten.


Damit Rapid Reviews nicht als fauler Kompromiss zu „richtigen“ systematischen Übersichtsarbeiten missverstanden werden, sind klare Richtlinien und Qualitätsstandards notwendig. Ebensolche sind kürzlich in Form eines Leitfadens mit 24 Empfehlungen im British Medical Journal erschienen („Updated recommendations for the Cochrane rapid review methods guidance for rapid reviews of effectiveness“). 


Verfasst haben den Leitfaden neun Mitglieder der Cochrane Rapid Reviews Methods Group aus Nordamerika und Europa, darunter Barbara Nußbaumer-Streit, Gerald Gartlehner und Ursula Griebler von Cochrane Österreich. Es handelt sich um eine aktualisierte Version – in die Weiterentwicklung seit 2020 sind neue Methodenstudien, Rückmeldungen von Nutzer:innen der Erstversion sowie Evaluierungsergebnisse eingeflossen. 


Dem Autor:innenteam war es wichtig, dass ihr Leitfaden nicht nur für Rapid Reviews aus dem Hause Cochrane funktioniert, sondern auch darüber hinaus breit einsetzbar ist. Anschauliche Beispiele demonstrieren den Praxisbezug und leiten Schritt für Schritt durch die Reviewerstellung.


Garritty C, Hamel C, Trivella M, Gartlehner G, Nussbaumer-Streit B, Devane D, Kamel C, Griebler U, King VJ; Cochrane Rapid Reviews Methods Group. Updated recommendations for the Cochrane rapid review methods guidance for rapid reviews of effectiveness. BMJ. 2024 Feb 6;384:e076335. doi: 10.1136/bmj-2023-076335. PMID: 38320771.

 

Text: Julia Harlfinger