Wien: Treffen der europäischen Cochrane-Gruppen
Zwei Tage für Synergien und Strategien
Wien war Ende Mai für zwei Tage das Zentrum von Cochrane Europe. Vertreter:innen aus 18 Ländern nahmen an dem ersten Treffen europäischer Cochrane-Gruppen teil. Barbara Nußbaumer-Streit, Co-Direktorin von Cochrane Österreich, über die Motivation, das Treffen zu organisieren: „Wir haben dieses Treffen initiiert, um uns wieder persönlich zu sehen, da die Pandemie den Großteil unserer Interaktionen ins Internet verlagert hat und wir uns dadurch distanziert fühlen. Außerdem wollen wir unsere geografische Nähe nutzen, um unsere Zusammenarbeit in Forschung und Lehre zu verbessern und uns für eine evidenzbasierte Gesundheitsversorgung einzusetzen.“
Am ersten Tag wurden Ideen erörtert, wie die Zusammenarbeit zwischen den europäischen Cochrane-Gruppen gestärkt werden kann. Es wurden Teams gebildet, die verschiedene künftige Aktivitäten entwickeln sollten: z. B. die Beantragung von Fördermitteln zur Unterstützung des Netzwerkaufbaus, die Ausarbeitung von Lehrplänen oder die Vorbereitung einer Stellungnahme zur Registrierung von Studien in Europa.
Tag 2 war der wissenschaftlichen Strategie von Cochrane gewidmet, mit 60 „Cochranees“, darunter Karla Soares-Weiser, Chefredakteurin der Cochrane Library. Der Tag drehte sich um fünf Hauptthemen: Gesundheit von Müttern, Neugeborenen und Kindern; multiple chronische Erkrankungen; Infektionskrankheiten und Pandemien; Klimawandel und Nachhaltigkeit, Methoden und künstliche Intelligenz. Darüber hinaus wurden die Umsetzung der Strategie oder die Einsatzbereiche von künstlicher Intelligenz und die Frage, wie die neue Struktur von Cochrane die laufende Arbeit unterstützen kann, diskutiert.
„Es war unglaublich, so viele Cochrane-Kolleg:innen aus ganz Europa in Wien versammelt zu sehen und den einzigartigen Geist der Zusammenarbeit zu erleben, der die Cochrane-Gemeinschaft ausmacht. Wir gingen mit zahlreichen Aktionspunkten und dem Beschluss, dieses Treffen nächstes Jahr in einer anderen europäischen Stadt abzuhalten, nach Hause", resümiert Barbara Nußbaumer-Streit.
Foto: Rene Spijker