Cochrane Österreich veröffentlicht gemeinsam mit Transparency International Austria und TranspariMED die neusten Zahlen zu Studien-Offenlegungen
Die Meldemoral von österreichischen Organisationen, die hauptverantwortlich klinische Studien durchführen, hat sich im letzten Jahr verbessert. Während 2020 nur rund 18 Prozent der österreichischen Studienergebnisse in der europäischen Datenbank veröffentlicht waren, sind es ein Jahr später 37 Prozent. Dieser Trend ist erfreulich, auch wenn es natürlich nach wie vor einiges aufzuholen gibt. Immerhin fehlen noch 63% der Studienergebnisse, die eigentlich berichtet werden müssten. Das zeigt ein Bericht, der gemeinsam von Transparency International Austrian, Cochrane Österreich und TranspariMED veröffentlicht wurde. Besonders bei den medizinischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck waren große Verbesserungen in der Meldung von Studienergebnissen zu beobachten. Kleinere Institutionen haben noch eine schlechte Berichtsquote.
„Der rasante Fortschritt an den medizinischen Universitäten in Wien, Graz und Innsbruck ist eindrucksvoll", sagte Till Bruckner, Autor der Studie und Gründer von TranspariMED. „Wir hoffen, dass das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen sicherstellen wird, dass alle anderen österreichischen Sponsoren schnellstmöglich nachziehen, um eine lückenlose Transparenz der Studienergebnisse zu schaffen.“
Dr. Barbara Nußbaumer-Streit, Co-Direktorin von Cochrane Österreich, setzt sich für die Berichterstattung der Studienergebnisse ein: „Auch wenn der Trend erfreulich ist, darf man nicht außer Acht lassen, dass nach wie vor zwei Drittel der Studienergebnisse fehlen. Das behindert den wissenschaftlichen Fortschritt."
Univ.-Prof. Dr. Gerald Gartlehner, MPH, Direktor von Cochrane Österreich ergänzt: „Das Fehlen dieser Ergebnisse kann im Endeffekt dazu führen, dass Patientinnen und Patienten im klinischen Alltag mit wirkungslosen Therapien behandelt werden, weil Ärztinnen und Ärzten diese Information fehlt.“